Niemand will Gold aus Kriegsgebieten in die Schweiz importieren. Jedoch passiert das – und zwar in unbekanntem Ausmass! Beim Goldimport in die Schweiz wird bis anhin nur der letzte “Zwischenstopp” unter die Lupe genommen, egal woher das Gold wirklich kommt. Das will das Parlament nun ändern. Doch das muss schnell gehen! Aktuell ist die Kriegssituation im Sudan wesentlich: Das Gold – eines seiner wichtigsten Exportgüter – wird weiterhin in Massen exportiert und die verfeindeten Fraktionen finanzieren mit dem Verkauf des Edelmetalls den Kampf. Das sudanenische Gold gelangt meist nach Dubai, was ein grosser Umschlagplatz ist für den weltweiten Edelmetallhandel, obwohl Dubai selbst kein Gold abbaut. So übrigens auch Gold aus Russland, trotz westlicher Sanktionen. In die Schweiz sind im ersten Quartal dieses Jahres bereits über 78 Tonnen (!) Gold aus Dubai importiert worden, und das sind sogar 23 Tonnen mehr als letztes Jahr.
Die Frage, die sich die Schweiz dazu stellen müsse, sei einfach, meint SP-Nationalrat und Swissaid-Präsident Frank Molina: «Wollen wir den Krieg im Sudan mitfinanzieren? Wollen wir Gefahr laufen, russisches Gold einzuführen, das unter die Sanktionen fällt? Die Antwort dürfte klar sein.» Ähnlich wie bei der Konzernverantwortungsinitiative – welche die gesetzliche Verankerung der Einhaltung der Menschenrechte und Umweltstandards für Schweizer Konzerne, die vor allem auch im Ausland agieren, verlangt, möchte die Sozialdemokratische Partei das Edelmetallkontrollgesetz verschärfen. Doch bis es eine gesetzliche Regelung mit mehr Transparenz bezüglich den Lieferketten gibt, liegt die Verantwortung bei den Endverbraucher/innen: Wer wirklich sicher gehen will, sauberes Gold zu tragen, greift auf Gold mit klar deklarierter Herkunft zurück wie z.B. das Max Havelaar Fairtrade Gold Label oder unser Waschgold aus finnisch Lappland.
Lest mehr in diesem interessanten Artikel auf der NZZ am Sonntag vom 14. Mai 2023.
