Eine Kundin kam vor kurzem zu uns und übergab uns eine beachtlichen Sammlung von typischen Altgoldgegenständen, die in Zahlung gegeben werden sollten. Erbstücke, “aus der Mode Gekommenes”, alte Ringe, Broschen, Ohrringe, Fragmente von Ketten und ein paar undefinierbare Gegenstände (Bild 1).
Zwei Artefakte fielen erst beim zweiten Blick auf: ein ziemlich dicker, grob ausgeführter massiver Ring und ein hakenförmiger gebogener Draht (Bild 2). Die Kundin darauf angesprochen erzählte, dass die beiden Teile aus dem Valle del Cauca (Kolumbien) stamme, wo es ihr Vater, welcher als Auswanderer viele Jahre dort lebte, in einem Fluss gefunden habe. Und nein, sie hätte keine emotionale Bindung und sie wolle es mit den anderen Altgoldteilen abgeben.
An der Stelle war unsere Aufmerksamkeit bereits geweckt. Ist es ein Zufall, dass wir selbst eine starke Beziehung zu dem Südamerikanischen Land haben, dass unsere Tochter dort lebte, dass unser Enkelsohn dort geboren ist und dass wir eng mit Casa Hogar zusammenarbeiten die non-profit Bildungsprojekte in dieser Region leiten?? Und dass unser freier Mitarbeiter Nestor, der die Schmuckstücke auf ihren Feingehalt getestet hat, ebenfalls aus Kolumbien stammt?? Das alleine ist schon eine Story wert. Aber es kommt noch viel spektakulärer! Nach einer ersten Sichtung des Materials kam erstmal die Fleissarbeit: mit jedem einzelnen Fragment ein Legierungstest, Steine ausfassen, Gewichtsbestimmung und alles in einer Tabelle erfassen (Bild 3). Immer wieder nahmen wir die beiden Teile in unsere Hände. Der einfach gebogene Ring wiegt mächtige 19 Gramm! Der “Haken” ist ultra-leicht und filigran. Irgendwie spürt man fast körperlich, dass beide Gegenstände eine bedeutsame Geschichte haben… daher fangen wir intuitiv an sie mit Ehrfurcht zu behandeln. Wie es weiter geht könnt ihr hier in kürze lesen…